Tobias Rehberger (*1966 in Esslingen am Neckar, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main) zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstlern – spätestens seit seiner preisgekrönten Neugestaltung der Café-Bar in den Giardini der 53. Biennale di Venezia. Rehbergers Œuvre zeichnet sich durch eine grosse mediale Vielfalt aus und verbindet mit einem gattungsübergreifenden Ansatz die Bereiche Malerei, Bildhauerei, Design, Grafik und Architektur. Häufig besitzen seine raumeinnehmenden Installationen und ortsspezifischen Objekte im Innen- und Aussenraum nicht nur einen ästhetischen, sondern auch einen funktionalen Charakter. Betrachter finden sich in ungewöhnlichen, farbenreichen Environments wieder, in denen sie zu Interaktionen eingeladen werden. High & low culture verschmelzen und irritieren die alltägliche Wahrnehmung. Kunstwerke und Designklassiker der Moderne werden ebenso wie triviale Alltagsgegenstände von Rehberger adaptiert und in verfremdeter Form oder ungewohnter Materialität neu kontextualisiert.
Im öffentlichen Raum hat Rehberger zahlreiche Interventionen vorgenommen, etwa bei den Skulptur Projekten Münster oder in der Staatsbibliothek zu Berlin. Seine Arbeiten sind in bedeutsamen Gruppenausstellungen vertreten. In umfangreichen Einzelausstellungen wurde sein Œuvre international gewürdigt; etwa 2014 in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main, 2008 im Stedelijk Museum, Amsterdam, 2005 im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid und 2002 im Palais de Tokyo, Paris.
Beiden Häusern, der Fondation Beyeler ebenso wie Vitra, ist der Künstler eng verbunden – zum einen aufgrund seines künstlerischen Vorgehens und zum anderen aufgrund verschiedener Ausstellungsvorhaben und Kooperationen.
Zu «24 Stops» sagt Rehberger: «Das Projekt verbindet geografisch und auf exemplarische Weise zwei neuralgische Punkte der Ästhetik: den Vitra Campus in Weil am Rhein und die Fondation Beyeler in Riehen. Also das Kunstwerk als funktionalen Gegenstand und das funktionale Objekt als Kunstwerk. Die wunderbare Landschaft und die Naturerfahrung komplettieren das Erlebnis.»
Von 1987 bis 1993 studierte Rehberger bei Thomas Bayrle und Martin Kippenberger an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, in Frankfurt am Main. Seit 2001 hat er ebendort die Professur für Bildhauerei inne, bis 2015 war er Prorektor der Hochschule.